Welche minimalen Systemanforderungen muss ich für einen eigenen BigBlueButton-Server einplanen?

Ein eigener BigBlueButton-Server läuft nicht auf jeder Hardware. Es gibt Mindestanforderungen, die während der Installation geprüft werden. Außerdem muss man einige Dinge beim Skalieren der eigenen BBB-Server beachten.

Wenn man BigBlueButton auf einem eigenen Server installieren will, muss man folgende Minimal-Hardware bereitstellen:

  • 8GB RAM
  • 4 CPU Kerne

Ist eine dieser Anforderungen nicht getroffen, verweigert BigBlueButton bei bzw. nach der Installation den Dienst und man kann es nicht starten. Das Skript „bbb-conf“ prüft die Anforderungen und zeigt dies dann auch in einer Fehlerausgabe an.

Bezüglich des Netzwerks gibt es keine fest vorgeschriebenen Mindestanforderungen. Klar sollte aber sein, dass eine gute Netzwerkverbindung des Servers wichtig ist: Hat der Server Netzwerk-Probleme, haben dies automatisch auch alle Konferenzteilnehmer. Deshalb empfehlen wir, den Server mit einer kabel-gebundenen Netzwerkverbindung (kein WLAN!) auszustatten. Im Bereich von LAN-Verbindungen sind heutzutage Gigabit-Netzwerke Standard. Eine Gigabit-Verbindung reicht völlig aus, um einen BigBlueButton-Server für viele Teilnehmer im eigenen Netzwerk zu betreiben.

Keinesfalls empfehlen wir den Betrieb eines BigBlueButton-Servers hinter einem herkömmlichen DSL-Anschluss. Wenn man Konferenzen für Teilnehmer im Internet bereitstellen will, gehört der Server in Rechenzentrum. Herkömmliche Internetanschlüsse sind haben keine symmetrische Geschwindigkeit. Ein 100.000er DSL hat üblicherweise 100MBit/s (ca. 10-12 MB/s) Downloadgeschwindigkeit, aber nur ca. 40MBit/s (ca. 4-5MB/s) Uploadgeschwindigkeit (benötigt, um etwas in das Internet hochzuladen). Der BBB-Server empfängt (Download) allerdings permanent alle Audio- und Video-Verbindungen aller Teilnehmer und muss diese dann wieder an alle anderen Teilnehmer weitersenden (Upload). Abgesehen vom Punkt der Internet-Anbindung gibt es natürlich noch viele andere Gründe, die gegen einen Betrieb am eigenen DSL-Anschluss und für den Betrieb in einem Rechenzentrum stehen: Erforderliche NAT/Firewall/Portfreigabe, Verfügbarkeit (Redundante Strom-/Netzwerkverbindung), 24×7 Betreuung durch Techniker oder auch der Brandschutz.